Dass Mohn und Powidl ein echtes Dream-Team sind, wissen wir spätestens seit dem klassischen Germknödel. Aber die beiden passen nicht nur in die österreichische Dessert-Legende – auch als Duo in einem saftigen Hefezopf entfalten sie ihr volles Aroma.
Der fein gemahlene Mohn sorgt im Teig für eine nussige, leicht herbe Note, während die fruchtig-süße Powidl-Füllung – traditionell eingekochtes Zwetschkenmus – dem Gebäck Tiefe und Saftigkeit verleiht. Herauskommt ein wunderbar aromatischer Zopf, der nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch optisch ein echter Hingucker ist.
Und das Beste: Er ist unkompliziert in der Zubereitung.

Warum ich diesen Hefezopf so liebe
Neben dem feinen Geschmack ist es vor allem die Einfachheit, die mich immer wieder zu diesem Rezept greifen lässt. Du brauchst kein großes Equipment, keine aufwändige Technik – nur ein bisschen Geduld für die Gehzeit, damit der Hefeteig schön fluffig und locker wird.
Ich verwende für Hefegebäck fast immer Trockenhefe, weil ich sie einfach auf Vorrat habe. Oft überkommt mich ganz spontan die Lust zu backen – frische Hefe liegt dann selten im Kühlschrank. Trockenhefe hat den Vorteil, dass sie direkt mit den trockenen Zutaten vermischt werden kann und besonders unkompliziert zu verarbeiten ist.
Wenn du lieber mit frischer Hefe arbeitest, klappt das natürlich genauso gut. In dem Fall löse einfach 1/3 Würfel frische Hefe in der lauwarmen Flüssigkeit auf (Achtung: max. 40 °C, sonst sterben die Hefebakterien ab) und gib sie dann zu den restlichen Zutaten. Ein Vorteig ist nicht nötig – der Teig geht auch so wunderbar auf.
Mein Tipp zur Teigführung
Ich fülle den Teig direkt nach dem Kneten und forme dann gleich den Zopf. Erst danach lasse ich ihn an einem warmen Ort ruhen. So bleibt der Teig schön luftig und lässt sich gut verarbeiten. Wenn man den Teig zuerst gehen lässt und dann dünn ausrollt, verliert er oft etwas an Volumen – das möchte ich vermeiden.
Wer mehr Zeit hat, kann den Teig natürlich auch zweimal ruhen lassen – vor und nach dem Füllen. Aber meine zeitsparende Methode führt auf jeden Fall zu einem richtig fluffigen Ergebnis.
Füllungen & Variationen
Auch wenn ich die klassische Kombination mit Powidl liebe – du kannst bei der Füllung natürlich kreativ werden. Hier ein paar Ideen:
- Fruchtige Alternativen: Kirsche, Himbeere oder Marille harmonieren besonders gut mit dem Mohn im Teig.
- Schokoladig: Vegane Schokocreme oder selbstgemachtes Nuss-Nougat mit gehackten Haselnüssen ist eine meiner liebsten Varianten.
- Winterlich: Eine Mischung aus Zimt, Apfelstückchen und Rosinen passt wunderbar in die kalte Jahreszeit.
Du kannst den Zopf auch mit etwas Zuckerguss oder geschmolzener Schokolade verzieren – besonders hübsch sehen auch ein paar Mohnsamen oder Mandelblättchen obenauf aus.

So genießt du den Hefezopf am besten
Frisch gebacken und noch leicht warm ist der Zopf einfach unschlagbar. Außen leicht knusprig, innen weich und saftig – ein echter Genuss zu einer Tasse Tee oder Kaffee.
Falls etwas übrig bleibt: kein Problem. Der Zopf lässt sich hervorragend einfrieren. Am besten schneidest du ihn in Scheiben, legst etwas Backpapier dazwischen und frierst die Stücke portionsweise ein. So kannst du sie bei Bedarf einfach im Toaster oder bei Zimmertemperatur auftauen – und sie schmecken wieder wie frisch gebacken.
Ich wünsche dir viel Freude beim Nachbacken – und natürlich beim Genießen. Vielleicht wird dieser Mohn-Powidl-Zopf ja auch bei dir zu einem neuen Lieblingsrezept!
Alles Liebe
Marlene
PS: Auf meinem Blog findet ihr bereits viele weitere leckere Rezepte für gesunde, vegane und einfache Kuchen, Gebäck und Desserts.


Mohn-Hefezopf mit Powidl
Zutaten
Für den Teig
- 200 g Dinkelmehl, hell
- 30 g g Mohn, fein gemahlen
- 40 g Zucker (z.B. Dattelzucker)
- etwas Vanillezucker (optional)
- 100 ml Pflanzendrink
- 40 g Butter, vegan
- 1/2 Pkg. Trockenhefe
- eine Prise Salz
Für die Füllung
- 3 EL Powidl (Pflaumenmus)
- 2-3 EL Rosinen
Anleitungen
- Mehl, Trockenhefe, Salz, Zucker, Vanillezucker und gemahlenen Mohn in einer großen Schüssel vermengen.
- Den Pflanzendrink erwärmen (nicht heißer als 40 °C), die vegane Butter darin schmelzen und beides zu den trockenen Zutaten geben. Alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig verkneten – das geht gut mit den Händen oder der Küchenmaschine.
- Den fertigen Teig auf einer Backmatte oder leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem langen Rechteck (ca. 30 × 20 cm) ausrollen.
- Die Rosinen mit heißem Wasser übergießen und ca. 5 Minuten einweichen, dann abseihen und gut abtropfen lassen.Den Teig gleichmäßig mit Powidl bestreichen und die Rosinen darüberstreuen.
- Den Teig von der kurzen Seite her eng aufrollen. Die entstandene Rolle mit einem scharfen Messer der Länge nach halbieren. Die beiden Stränge vorsichtig miteinander verdrehen – dabei die Schnittflächen möglichst nach oben drehen, damit die Füllung schön sichtbar bleibt.
- Den Zopf vorsichtig in eine gefettete oder beschichtete Kastenform legen, mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 30 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen sichtbar vergrößert hat.
- Den Zopf im vorgeheizten Ofen bei 175 °C Ober-/Unterhitze ca. 25 Minuten goldbraun backen.Tipp: Nach etwa 10 Minuten mit Backpapier abdecken, damit die Oberfläche nicht zu dunkel wird.
Notizen
- Nach dem Backen kann der noch warme Zopf mit etwas Fruchtsirup oder Zuckerglasur bepinselt werden – das verleiht ihm Glanz und eine leichte Süße.
- Für ein nussiges Aroma passt auch ein Topping aus gehackten Nüssen, Mohn oder Mandelblättchen.
Alternative: Mohn-Powidl-Schnecken
Statt eines Zopfes kannst du aus dem Teig auch ganz einfach süße Schnecken formen:- Den Teig dafür von der langen Seite her aufrollen und in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Schnecken mit der Schnittfläche nach oben auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und 20–30 Minuten gehen lassen.
- Bei 175 °C ca. 15–20 Minuten backen – je nach Größe.


